Wie beginnt man nun konkret mit einer Meditation?
Du hast ein ruhiges Plätzchen gefunden, den optimalen Zeitpunkt, hast was lockeres an, sitzt bequem, vielleicht läuft im Hintergrund eine sanfte Musik und du hast wohlriechende Räucherstäbchen angezündet, hast Zeit und jetzt?

Augen zu und auf die Erleuchtung warten. Oder wie?
Gut, die meisten Menschen werden die Augen nun schließen. Einige wenige können sich auf einen Punkt, der etwas weiter entfernt ist, konzentrieren. Er ist zwar im Fokus, dennoch sollte man ihn leicht unscharf wahrnehmen, damit die Gedanken abdriften können. Doch keine Angst, das geht sehr rasch, von ganz alleine. Wie lange glaubst du, dass du einen Gegenstand beobachten kannst, ohne dass deine Gedanken abdriften?
5 Minuten? 3 Minuten? 1 Minute?
Es sind in der Norm 15 Sekunden! Glaubst du nicht? Teste es selbst. Stoppuhr vor dich, wenn möglich, eine lautlose, schalte sie ein und dann beobachte einfach die Zeit oder den Zeiger. Spannend oder?
Die Norm der Menschen schließt nun die Augen. Atme nun zwei – bis dreimal tief durch. Komm herunter, lass den Alltag hinter dich.
Nun gibt es ja in dieser Situation die drei Möglichkeiten.
1.) Du hörst dir eine geführte Meditation an. In diesem Fall folge einfach der Anweisung des Videos, des Hörbuchs, deiner selbst aufgenommenen Aufnahme oder der Stimme einer lieben Freundin oder eines Freundes.
2.) Du möchtest auf eine bestimmte Frage eine Antwort bekommen. Dies kann man nun wieder auf zwei Arten bewerkstelligen 🙂
a.) Denke dir vorher eine kleine Geschichte aus – zum Beispiel, dass du zum Strand gehst, eine Truhe findest und dort die Antwort drin steht.
b.) Du stellst dir vor Beginn der Meditation die Frage mit der Bitte um Antwort und sobald sich dein Geist geöffnet hat, bekommst du diese auch im besten Falle.
3.) Du willst nichts Konkretes wissen, was kommt, das kommt. Ob es nun innere Ausgeglichenheit ist oder eine Antwort auf eine Situation oder eine Frage, die dich beschäftigt. Du stellst diese aber nicht explizit. Es kann auch sein, dass du „nur“ Ruhe, Zufriedenheit und ein glückliches Lächeln erfährst.

Also, Augen zu, durchatmen. Und dann werden einige Sekunden vergehen, wo du dir denkst, so geht das also – toll – ist doch gar nicht so schwer – nochmal tief durchgeatmet – du genießt die Musik (außer es ist dir lieber, wenn keine Musik im Hintergrund läuft) – nimmst den Duft der Räucherstäbchen wahr – denkst dir, das könnte ich wirklich öfter machen – toll- diese Stille- endlich Zeit für mich- wie hieß noch schnell dieser Duft? Der ist wirklich betörend – müsste nicht eigentlich die Wäsche bald fertig sein..oh, ich soll ja nicht – hm, was mache ich eigentlich hier? – hab noch so viel zu tun, ja gut, könnte eigentlich noch warten, oder ich könnte es morgen erledigen, aber was gemacht ist, ist gemacht,..und ich sitze hier herum und mache – nichts – absolut nichts….
Keine Sorge. Das ist völlig normal. Bemühe dich bitte nicht! nichts zu denken. Das funktioniert leider nicht. Beobachte deine Gedanken. Akzeptiere sie, – aha, soso, ja, ich sehe dich, – nun darfst du wieder weiter ziehen – du kannst sie auch auf Wolken setzen und mit einem Windhauch weiterwandern lassen. Das machst du nun mit einem Gedanken nach dem anderen. Du wirst wieder ruhiger und entspannter.
Jetzt juckt es auch noch bei der Nase und mein Kreuz, mein Bein, schon irgendwie etwas unbequem. Hatte aber mal gehört, dass man sich dann nicht bewegen darf – wie das juckt – aber ich darf doch nicht – möchte mich so gerne kurz mal durchstrecken, aber..Kein Aber! Wenn es juckt, kratze dich. Wenn du dich kurz durchstrecken oder das Bein bewegen möchtest, tu das! Das absolut Verkehrteste, was du in diesem Moment tun kannst, ist, es mit aller Gewalt zu versuchen, dich nicht zu bewegen und genau deshalb wird deine Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt. Zumindest am Anfang, mit der Zeit vergeht auch das Jucken, aber wenn der Drang so groß ist, gib ihm nach.
Meditieren soll locker, leicht und zwanglos sein. Nach wenigen Minuten der Entspannung öffne wieder deine Augen, atme wieder tief ein und aus. Streck dich und steh nach einiger Zeit langsam auf. Nun kannst du wieder deinem Alltag nachgehen. Vielleicht möchtest du nun noch einige Schluck Wasser trinken, um dich zu erden, und um wieder ganz im Hier und Jetzt anzukommen.
Anfänger können sich auch als Hilfen einen Ort vorstellen, an dem sie sich wohlfühlen und zu dem sie in der Meditation gehen. Experimentiere. Wo fühlst du dich wohl? Wo geht es dir gut? Wo bist du sicher und fühlst dich geschützt? Du kannst dann auch in jeder Meditation gedanklich zu diesem Ort gehen. Je öfter du dies machst, umso rascher wirst du dann auch in eine tiefere Meditation kommen.
Ich hoffe, ich konnte dich ein wenig an der Hand nehmen, und dir nun die stille Meditation ein wenig näher bringen.
❤
Danke für die feine Anleitung!
Ja, ich denke auch, da darf man nix verkrampft machen, das sollte man einfach fließen lassen!
Eine gute neue Woche wünsche ich dir, liebe Grüße
Monika.
LikeGefällt 1 Person
Gerne – Danke dir und wünsche dir auch eine wunderbare und strahlende Woche- glg Myriala
LikeGefällt 1 Person