14. Tag
Sollte heute ein entspannter, ruhiger Tag werden, ohne besondere Highlights..einfach einige Infos sammeln…sollte
Am Morgen stöberten wir etwas im Internet und wollten über Expedia Eintrittskarten für die Roboter Show ordern – Wollten, doch leider war Zahlung einzig und alleine mit Kreditkarte möglich. Dann eben nicht. Gingen dann direkt auf die Seite des Robot Restaurants und orderten dort zwei Plätze mit Extra Vor-Show für morgen. Damit wir dann auch wirklich hinfinden, und wir lieber auf Nummer Sicher gehen, starteten wir also heute Vormittag nach Shinjuku – ins Viertel Kabukicho (in diesem Viertel bitte einfach etwas aufmerksamer sein, da Gaijins (Ausländer, abwertend) hier auch mal gerne übers Ohr gehauen werden – zudem wird es nicht gerne gesehen, wenn man abends fotografiert – tagsüber ist es ok. Yakuza haben dieses Viertel, abends ein Rotlichtmilieu, fest in ihrer Hand.
Fanden das Roboter Restaurant auch auf Anhieb und wurden von einem Mitarbeiter angesprochen, der Gäste ins Lokal bringen soll. Obwohl wir für den nächsten Tag gebucht hatten, war es möglich noch am selben Tag sich die Show anzusehen. Und extra Bonus – nur heute gibt es eine Vergünstigung von 3000 Yen. Pro Person. Und auch nur für die ersten 30 Gäste. Wir waren dabei 🙂 Wir zahlten also statt 17.000 Yen nur 11.000 Yen.
Doch bis um 16 Uhr waren es noch 4 Stunden. Was tun? Wir gingen in ein Kino und sahen uns einen Film an. Hatten das Glück einen Film in Englisch zu ergattern, mit japanischen Untertiteln. Midsommar. Öhm, ja – nichts, absolut nichts für schwache Nerven. Kein neuer Film, hier in diesem Kino aber anscheinend schon. Doch hätte ich vorher gewusst, was auf mich zukommt, wäre Frozen 2 auch ok gewesen…uff.
Ok, Film geschafft, noch einige Runden um einige Straßen und Blöcke und dann hinein ins Robot Restaurant.
Was soll ich dazu sagen? Leute! Wenn ihr die Möglichkeit habt, seht euch diese Show an. Un-be-dingt auch die Vor-Show! Die Mädls sind der absolute Wahnsinn!!! Singen, tanzen, Live Band, Akrobatik und mehr in den glitzerndsten und schillerndsten Farben und Kostümen – 30 Zentimeter vor uns. Die haben es mehr als drauf. Es war so mega faszinierend, dass wir nicht ein Foto gemacht hatten…
Danach gings etliche Stufen tiefer zur eigentlichen Show. Witzig, schrill, kreativ – Wahnsinn! So etwas sieht man nicht alle Tage und lässt sich schwerlich von einer anderen Show toppen! Riesenroboter, Drachen, Menschen in Fantasykostümen in und auf Riesenroboter, Megamaschinen, gewaltigen Schnecken, und und und… es ist schwer zu beschreiben, da es nichts gibt, was dem auch nur im Ansatz ähnelt. Diese Show dauert 90 Minuten und wird von 3 Pausen unterbrochen, in denen man zum Trinken, zu Essen und Merchandising kaufen kann.
Oh, ach ja – nach der ersten Pause gab es eine kleine Lotterie und Tisch Nummer 79 gewann. Mein Platz! Aaaaahh.. was passiert nun?- Oh, ein extra Riesenbecher Popcorn wird mir überreicht 😀 Wow! Arigato!
Es gibt übrigens einen Dresscode..das ist er:
🙂
Ein Highlight folgt dem anderen. Kämpfe zwischen Roboter und Fantasygestalten, eine Lasershow und zum Schluss ein großes Finale. Beide Shows zusammen dauerten also insgesamt 3 Stunden.
Bitte, wenn ihr mal in Tokio seid, und die Möglichkeit habt, lasst euch diese Chance nicht entgehen.
Ich dachte mir vorehr nämlich noch, was solls, sooo unbedingt muss ich das nun auch nicht sehen, und günstig ist ja nun auch etwas anderes – und danach – hätte es mir sehr, sehr leid getan, wenn ich diese Mega Ereignis versäumt hätte.
Soviel zum ersten „ruhigen“ Tag der 3. Woche.
15. Tag
Müde. Heute mal nicht zum 7 Eleven frühstücken, sondern mit einem Ei-Sandwich, Baumkuchen und heißem Tee zu einem nahe gelegenem Park. Leider nieselte es heute etwas, doch dafür gab es im Park auch nicht so viele Besucher. Und natürlich wurde auch hier gerade ein Teil renoviert 🙂 Das besondere an diesem Park, mit Teich, – er wurde auf dem Dach eines Gebäudekomplexes angelegt 😀 ❤
Blick auf Tokio von der Parkanlage am Dach
Danach im neu entdeckten Life (Supermarkt auf zwei Ebenen) ein wenig shoppen gewesen (im Weica, Geschäft ähnlich einem Drogeriemarkt, in Akihabara ein violettes Gesichtspuder gesehen, musste ich nun unbedingt haben 🙂 )
und anschließend im 7 Eleven Essen gekauft (heute mal etwas Fast Food, heißes Wasser zu den Nudeln und fertig- und den Kaffee wollte ich auch mal ausprobieren),
wieder nach Hause und eine Pause eingelegt.
16. Tag
Da wir nun seit unserer Ankunft in Tokio nun jeden Tag zusammen etwas unternommen hatten, wurde beschlossen, dass man nun mal einen Tag für sich hat. So dass man auch mal seinen eigenen Gedanken nachhängen kann und auch alleine unterwegs sein kann. Auch wenn man sich hier als Frau absolut sicher fühlen kann, ist es dennoch etwas anderes, als wenn man sich die Verantwortung, die Wege und Aktivitäten teilt. (Meine Orientierungslosigkeit lasse ich nun mal außen vor… 😉 )
Da ich mit meinem Sohn schon mal an diesem Fluss war und es mir an einer bestimmten Stelle so gut gefallen hatte, dachte ich mir an meinem „freien“ Tag- das passt! Mit genügend Essen vom 7 Eleven ausgerüstet auf die Socken gemacht. Über die erste Brücke und gegangen und gegangen und gegangen–dachte schon, ich hätte die Riesenbrücke versäumt (bei mir weiß man nie 😀 ), aber nein, es war wirklich so weit weg – ok. Nun zum Fluss und dem Ufer entlang. Im ersten Bild links oben waren zwar einige verdächtige Wolken zu sehen, und in meiner Videoaufnahme, die ich nun an dieser Stelle startete, erwähnte ich auch, dass ich mir darüber keine großen Sorgen machte. Behielt sie aber dennoch im Auge – sicher ist sicher…
Ich ging also zur besagten Stelle und sah, dass dort gedreht wurde. Keine Ahnung, worum es ging, ich sah nur, dass ein Kamerateam vor Ort war und sich ein japanisches Mädchen gerade die Sportschuhe zuband und sich warm machte. Gut – ich setzte mich etliche Meter entfernt auf ein Bänkchen ans Ufer und packte mein Essen aus. Vorher sprach ich noch einige weitere Worte für mein Video – aber der Wind war so heftig, dass ich es bald unterbrach. Ich kam auch noch gerade dazu, mein warm gemachtes Essen zu genießen, als ich mich wieder auf den Rückweg machte. Der Wind war einfach zu heftig. So machte es keinen Spaß. Ich musste darauf achten, dass mein restliches Essen nicht davon wehte und hatte nicht die geringste Chance meine japanischen Bücher rauszuholen oder meine Gedanken aufzuschreiben. Dann eben nicht. Am Heimweg, der ja nun bereits nach circa einer halben Stunde stattfand, sah der Himmel bereits wieder wie am Bild links unten aus.
Kurz vorm Eintreffen in der Unterkunft Sohnemann getroffen 🙂
Nicht ausgemacht. Tokio, 38 Millionen Einwohner, und ich treffe meinen Sohn 😀 welcher kurz zuvor noch Kilometer entfernt in der Gegenrichtung unterwegs war.
Merke:
Auch wenn man genügend Geld am Konto hat, darauf achten, dass das Tages – bzw. Wochenlimit ausreichend ist.
Doch wie sage ich immer –
es gibt immer mindestens eine Lösung!
Übrigens das erste Mal, dass ich den Mundschutz verwendete. Irgendwie hatte ich bisher auch eine gewisse Scheu davor, doch nun musste er einfach rauf. Wind sei Dank! Dazu die Sonnenbrille (etwas, was hier auch nicht oft getragen, und manchmal sogar auch nicht geduldet wird), Hoodie und Kapuzenjacke – kein Wunder, dass mein Sohn zu mir sagt, dass ich verdächtig aussehe ..hihi
..aber mit der Sonnenbrille wars dann doch ein wenig zu viel…
17. Tag
Besuch in Ginza
Tiffany, Cartier, Gucci und Co
Weiter nach Shinjuku wo wir vom Regierungsgebäude im 45 Stock, auf 202 Meter Höhe, im Wolkenkratzerviertel, den Mt. Fuji uns ansehen wollten
leider hat es seit gestern! unerwartet geschlossen. Grund: Corona Virus. Aktuell bis zum 15. März geschlossen.
Kurze Pause im nahegelegenem Chuo Park
mit einem kleinen Wasserfall und auf dessen Rückseite ebenfalls beruhigendes Wasserplätschern auf einer Bank in der Sonne die spektakuläre Aussicht genossen.
Dabei Apfelstückchen mit Honig aus dem Automaten probiert – Sehr, sehr süß.
Abstecher zum Hibiya Park
Leider sind die Renovierungsarbeiten wider Erwarten doch noch nicht ganz beendet, so dass ich den großen Springbrunnen nun nicht zeigen konnte. Aber dort am Teich eine kleine Pause einzulegen, hat auch einen ganz besonderen Charme.
Weiter mit der JR Line (- Tamanote) nach Harajuku
Tolle Mode für Junge und junggebliebene! Leider heute keine Cosplayer entdeckt, dafür dieses Maskottchen 🙂
Und hier eine kleine Auswahl von Crêpes mit den verschiedensten Füllungen, welche man wie ein Eis in einer Tüte serviert bekommt. Mit Früchten, Schlagsahne, Schokolade, Eis und vielem anderen. Heiß und kalt. Aber auch Deftigeres. Heute gönnte ich es mir mit Thunfisch und Käse.
18. Tag
Park gewesen, neue Einkaufsstraße, abseits von Touristen entdeckt. Viel spazieren gewesen, in einem Restaurant eine Kinderportion bestellt und auch bekommen 😀 Rice Omelett – und ich durfte mir etwas aus der Spielzeug-schachtel aussuchen 🙂
Danach abends noch am Fluss entlang einen Abendspaziergang gemacht.
Heute sind wir keine einzige Station gefahren. Fazit: 16,6 Kilometer zu Fuß unterwegs gewesen.
19. Tag
Sonntag
Zu unserer Minami Senju Station gegangen, andere Linie entdeckt (Seltsam – jetzt sind wir beinahe 3 Wochen hier und sie ist uns erst jetzt aufgefallen..aber ok..).
Und zwar die Tsukuba Station. Wir stiegen ein und fuhren bis zur Endstation. Einfach so. Keine Ahnung wo wir landen werden. Wollten eigentlich ins Umland – mal sehen. Wir fuhren ein Weilchen (circa eine Stunde), passierten auf dieser Strecke 3 Tunnel und interessanterweise spürte man bei diesen Durchfahrten den Druckausgleich. Beim letzten Mal war es für mich persönlich so schlimm, dass ich dachte, mein Kopf platzt. Es war kurz vor der Endstation und draußen musste ich mich kurz hinsetzen, da ich starke Gleichgewichtsstörungen hatte. So extrem hatte ich es bei keinem einzigen Flug verspürt.
Gut, wir stiegen aus, das erste Mal während unseren Aufenthalts einen Stopp bei Starbucks gemacht – ich hatte sooo nen Hunger und dann hinaus aus der Station. Was sahen wir?
Vom Umland noch lange keine Spur. Gleich daneben einen Park entdeckt.
Mit Teich, Fischen und einer ..Rakete?^^
Ausstellung mit wissenschaftlichen Experimenten entdeckt. Samt Planetariumsvorführung. Spannend! Vor allem, weil wir uns dachten, dass wir eventuell in die Nähe von Bergen kommen könnten und dann entdeckten wir hier ein Planetarium. Natur pur ist anscheinend noch etwas weiter entfernt. Vielleicht das nächste Mal…
Wir fuhren zurück und stiegen in Akihabara aus.
Dort einige Figuren besorgt – Anime. Zwischendurch in Akihabara essen gewesen, danach in verschiedenen Läden Figuren gesucht und gekauft. Vorher ein Kartoffelgeschäft entdeckt, dachte ich zumindest – sah zumindest von außen so aus 😀 Einige Stücke zum Testen mitgenommen, da aber leider nicht an ein Foto gedacht – war auf jeden Fall sehr süß. Danach wieder einen kleinen Park entdeckt, „Kartoffeln“ aufgegessen. Danach, wie erwähnt, nach Akihabara – sind schon ziemlich melancholisch, wenn wir an den Heimflug denken…
20. Tag Heimfahrt
Also eigentlich erst morgen, aber eben morgen in der Nacht. Und da es bei der automatischen Buchung eine kleine Diskrepanz gab, sollten wir an diesem Tag bis um 10 Uhr morgens ausgecheckt haben. Also alles packen, Bettwäsche abziehen (ja, wir sind gute Gäste 🙂 ), Rucksäcke und Taschen runtertragen, uns verabschieden, Schlüssel abgeben – leider war hier nicht der Besitzer selbst anwesend, sondern seine Mutter (glaube ich),- sie schüttelte den Kopf und gab uns zu verstehen, dass wir heute nicht auschecken – folgende Minuten waren dann etwas kompliziert, sie konnte kein englisch, wir nicht japanisch – verzwickte Situation. Zum Glück ging nun in diesem Moment der Ryokan Besitzer draußen mit Einkäufen vorbei. Er sah uns und kam herein. Es regnete. Wir verabschiedeten uns und ich dachte mir noch, dass, hätten wir nicht so voreilig zugestimmt, an diesem Tag um 10 Uhr auszuchecken, könnten wir noch den ganzen Tag im trockenen Zimmer verbringen. Bezahlt war dieser eine Tag ja. Nun denn,..schweren Herzens verließen wir die Unterkunft – und verweilten noch einige Momente einige Schritte davon, traurig zurückblickend – in diesem Moment kam der Besitzer wieder aus der Haus, lief uns nach und fragte, was wir nun machen werden. Ich:“ I don’t know“, darauf meinte er, dass wir doch sicher nicht in die Rush Hour kommen möchten und von daher doch bis zum Abflug in unser Zimmer warten sollten.
What? Wirklich?? 😀
Mir kamen beinahe die Tränen. Also wieder zurück, Schuhe wieder aus, Sachen wieder hoch getragen, und dann erstmal zu 7 Eleven frühstücken. Wieder „nach Hause“, ausgeruht, nachmittags spazieren gegangen, Restaurantbesuch und nein, heute keine Kinderportion 😉 und schlußendlich wirklich ausgecheckt und zum Flughafen gefahren. Hatte dann doch noch 2 Stunden gedauert, bis wir am Flughafen Haneda war.
21. Tag Heimflug
Nie wieder einen 12 Stunden Nachtflug in der Holzklasse… 😦
au au au…
Um 6 Uhr morgens in Wien gelandet (kein Problem bezüglich irgendwelcher Virenangelegenheiten), danach noch 2 Stunden mit dem Auto Richtung Heimat.
Das wars mit meinem Japanaufenthalt – und ich bin nach wie vor begeistert und fasziniert von Tokio.
❤
Was ist „Deine“ Stadt? „Dein“ Land? Warst du schon einmal in Japan und falls ja, wie waren deine Erfahrungen?
Möchtest du einmal nach Tokio? Warum? Warum nicht?
Würde mich sehr über deine Meinung und deine Erfahrung dazu freuen.
Ein Super-Bericht ! Mit Herz und Seele geschrieben ! 😀
Danke ! Man war beim Lesen auch mit dabei. 🙂
LG Joe
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Danke- freut mich, dass du mich begleitet hast lieber Joe- Glg
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Ich fand deine Reiseberichte enorm spannend. Ihr müsst danach ja total fit gewesen sein bei den vielen Kilometern, die hier hinter euch gelegt habt!
Wenn ich an Grossstädte denke, dann mag ich Paris, Budapest, Edinburgh, Oslo, Wien und Berlin, Warschau ist auch nicht schlecht … und noch massenweise andere Städte in Deutschland. Warum nicht Japan und Tokyo … 😉
Die Stadt im Ausland, wo ich mir vorstellen könnte zu wohnen wäre Lincoln. Das ist absolut wunderbar. Wenn sie dort nicht Holländisch sprechen würden, dann auch Amersfoort, total charmantes Plätzchen.
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… Cambridge …
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Oh, wow! Warst ja schon in sehr vielen Städten. Außer in Wien, war ich bei deinen angeführten Städten noch in keiner. Piran gefällt mir dafür auch magisch gut. Kleines Örtchen an der Adria 🙂 Rom hatte auch was. In Wien z.b. würde ich nun nicht leben wollen, weiß nicht, ist nicht meins. Meine Lieblinge sind alle sehr konträr 🙂 Tokyo oder Piran, dann auch gerne in Spanien, Italien (aber mit italienisch lernen hatte ich meine Probleme – mit spanisch gings), gerne auch mal Richtung Island, zudem kommt es sicherlich dann auch noch extra darauf an, wenn in einer bestimmten Gegend, wo und wie dann..- ach ja…danke für den lieben, lieben Kommi von einer Weltreisenden ❤ –
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