Überall und immer dieses Thema: Selbstliebe 💖 Doch hat es wirklich Auswirkungen, wenn ich mich selbst nicht liebe, ja, mich selbst nicht einmal mag?
1.) Beziehungen
Man erwartet, dass der Partner einen glücklich macht. Doch auf Dauer funktioniert das leider nicht. Er muss dann sozusagen die doppelte Dosis an Liebe aufbringen. Das zermürbt und macht unzufrieden. Der Druck auf den Partner ist enorm. Er muss ja permanent darauf bedacht sein, dich glücklich zu machen. Wie soll das gehen. Er ist ja auch nur ein Mensch mit begrenzten Ressourcen. Es laugt aus. Wie oft hört man Sätze wie- er/sie ist der/die Einzige, der/die mich glücklich machen kann – nur mit ihm/ihr kann ich endlich glücklich sein. Möchtest du das haben? Dass sich dein Partner so sehr auf dich verlässt, dass du ihn glücklich machst? Eher weniger oder?
Doch nicht nur in der Beziehung, auch auf der Suche nach einem Partner ist fehlende Selbstliebe hinderlich. Da der eventuelle Partner (falls er es nicht gleich spürt, deinen Bedarf nach Liebe), schon bald nach den ersten Treffen (sofern es überhaupt dazu kommt) merkt, dass du eventuell ein wenig zu anhänglich bist. Oder ihm jedes Mal zustimmst. Alles bejahst, was er vorschlägt oder sogar dieselben Hobbies gut findest. Nur um ihm zu gefallen. Das mag vielleicht manchen Menschen schmeicheln. Jedoch nur am Anfang. Glaube mir. Bedürftigkeit schreckt ab. Zudem kann es bei dir mit der Zeit ein unangenehmes Gefühl auslösen – das Gefühl der Selbstverleugnung. Passend auch anschließend Punkt 2.
2.) Selbstsabotage
Wird man verlassen (Punkt 1), denkt man, dass man nicht gut genug ist. Doch auch ohne Partnerschaft, in jedwedem anderen Bereich, ist dieses Gefühl äußerst herausfordernd und bedrückend. Immer den Wunsch zu haben, zwar besser sein zu wollen, als man ist, aber so sehr man sich auch bemüht, es nicht gelingt. Sei es im partnerschaftlichen oder beruflichen Bereich. So traut man sich auch nichts neues auszuprobieren. Keine neue Sportart, kein neues Musikinstrument, was auch immer. Lieber auf Sicherheit bedacht und bekannte Wege gehen – hat sich ja bisher auch so gut bewährt,- oder?
3.) Perfekt sein müssen
Punkt 2 für auch unweigerlich zu Perfektionismus. Gut, ist nicht gut genug. Man ist immer versucht zu beweisen, dass man wirklich etwas kann. Im Job oder auch zuhause, wenn es in der Wohnung immer! so aussieht, als ob man vom Boden essen oder es von einer – schöner Wohnen Zeitschrift entstammen könnte. Das Essen ist perfekt, der Haushalt. Man ist den ganzen Tag damit beschäftig zu putzen, zu machen und zu tun. Ironischerweise fühlt man sich dennoch innerlich leer. Auch wenn der Tag zu wenig Stunden zu haben scheint. Ist etwas nicht perfekt, so kommt eine immense innere Unruhe auf. Man setzt sich selbst massiv unter Druck. Mit Sätzen, die im Kopf herum schwirren – wie, das muss ich noch machen, das gehört auch noch erledigt, wie das aussieht, was, wenn die Nachbarin überraschend vorbei kommt…- Hier könnte zum Beispiel eine Satzänderung Abhilfe schaffen, indem du dir denkst: Ich möchte! dies oder jenes noch erledigen! – Dann spürst du, ob du es wirklich willst, oder ob es schon ein Zwang ist. Natürlich gelingt das nicht von einem Moment auf den anderen, aber mit etwas Übung wird es leichter und leichter.
4.) Sucht
Innere Leere wird oft versucht mit Süchten zu füllen. Dabei spreche ich nicht nur von Nikotin, Alkohol oder anderen Drogen. Alkoholmissbrauch ist nach wie vor ein großes gesellschaftliches Thema und nach wie vor ein Tabuthema. Man wird in einer Runde schon beinahe ausgegrenzt, wenn man nicht mittrinkt. Oft scheitert es an Erklärungsversuchen. Wenn man sagt, dass man heute nichts trinken möchte, wird man nicht ernst genommen oder ausgelacht. Überlege dir, um aus diesem Teufelskreislauf auszubrechen, anfangs Ausreden, Erklärungen. Bist du stärker, kannst du ja einfach sagen, nein danke, heute möchte ich nicht. Punkt! So wird auch der Kreislauf unterbrochen – du fühlst dich leer, trinkst etwas, am nächsten Tag geht es dir schlecht (und damit meine ich nicht nur die körperlichen Aspekte).
Doch nicht nur Drogen fallen darunter, auch Einkaufen, stundenlanges Surfen auf Social Media, Sex, Süßigkeiten, eine Serie nach der anderen sich ansehen…die Liste ist hier leider lang. Gibt es in deinem Leben etwas, was darunter fallen könnte? Durch Kompensierung der nicht vorhandenen Gefühle wird leider genau das Gegenteil erreicht. Das Gefühl der inneren Zufriedenheit hält nur sehr kurz an und löst dann eine noch größere Leere aus.
5.) Nicht Nein sagen können
Du lässt andere über dich bestimmen. Um zu gefallen. Sagst oft Ja, wo du Nein meinst. Dadurch verringert sich auch deine Freizeit. Deine Zeit für dich. Immer öfter gerätst du in Situationen, in denen du dich nicht wohl fühlst, auch wenn du dabei anderen hilfst. Oft beruht dies aber nicht auf Gegenseitigkeit. Und dann ärgerst du dich. Änderst aber nichts. Und gibst dir dann selbst die Schuld.
Schluss damit!
Was denkst du? Wie denkst du über dich? Wie sprichst du mit dir? Achte darauf! Sprich mit dir wie mit einer guten Freundin! Würdest du dich als gute Freundin haben wollen? Sei dir selbst die liebe und beste Freundin!
Verwende Ausreden! Wenn du etwas nicht tun möchtest, worum du gebeten wurdest, nimm eine Ausrede (sorry, da hab ich schon was vor, Termin, Arztbesuch, Besuch etc.). Anfangs! Es ist nicht leicht, nein zu sagen, wenn man das noch nie gemacht hat. Danach kannst du dazu übergehen, um zu sagen, dass du es dir überlegst und später, am nächsten Tag, wann auch immer, Bescheid gibst. Bis du schlussendlich einfach sagst. Nein, sorry! Nein! Muss als Erklärung genügen! Nein ist ein ganzer Satz! Punkt!
Hast du Energievampire, also Menschen, die deine Energie ziehen, in deinem Umfeld, entferne sie aus deinem Leben! Von einfach war nie die Rede. Aber du wirst dich mit der Zeit besser fühlen. Glaube mir! Auch ich hatte diese eine Freundin, mit der man stundenlang telefonieren konnte, wenn sie ein Problem hatte, wenn ich eines hatte, war das Gespräch eher kurz. Du bist zu wertvoll, um ein seelischer Mistkübel zu sein.
Finde Menschen, die dir gut tun!
Erkenne deine eigenen Grenzen! Finde heraus, wo deine rote Linie ist, bevor! sie überschritten wird. Mit der Zeit spürst du immer früher, was dir gut tut und was nicht. Man kann auch nicht sagen, dass du es mit der Zeit weißt. Da die Grenzen nicht in Stein gemeißelt sind. Manches wird rigoros entschieden. Das wars dann aber auch. Doch meistens ändern sich die Situationen, auch wenn es sich, um dieselben handelt. Es ist ein anderer Tag, ein anderer Gemütszustand, am Vortag ein anderes Gefühl, ein anderes Wetter…die Gründe können vielseitig sein. Wichtig dabei ist, dass du in dich selbst hineinhörst. Was sagt dein Bauchgefühl! Möchtest du es wirklich?
Mal fünfe gerade sein lassen. Was geschieht, wenn nicht alles perfekt ist? Stelle dir das schlimmste Szenario vor. Geht die Welt nun unter? Nein- siehste?!
Hast du Vertraute? Menschen, denen du wirklich vertrauen kannst? Nicht nur Scheinfreunde, wirkliche vertrauenswürdige Menschen. Falls nicht, suche eventuell eine Selbsthilfegruppe oder gründe eine. Oder auch eine mit psychologischem Ansatz. Eine, wo du deine Gefühle offen zeigen kannst. Wo du weinen kannst, wenn dir danach ist. Wo du keine Persona brauchst. Masken sind im Fasching toll, in der wirklichen Welt können sie oft hinderlich sein. Ich persönlich kann zum Beispiel aktuell nicht mehr mit Menschen, die permanent eine Maske aufhaben. Und ich sehe dies. Und ich kann es nicht. So leid es mir tut. Für diese Menschen.
Du kannst deine Gefühle und Eindrücke auch aufschreiben. Gestalte dein Tagebuch, wie es dir gefällt. Bemühe dich beim Schreiben. Jaaa, es sollte mit der Hand geschrieben werden. Emotionen fließen dadurch sehr viel leichter. Du musst! dich nicht bemühen, schön zu schreiben. Ich fand es nur oft ärgerlich, dass ich meine Zeilen später oft nicht mehr entziffern konnte. Doch oft ist es hilfreich, seine Gefühle einfach rausfließen zu lassen…unabhängig davon, ob man die Worte, Zeilen, Seiten dann lesen kann oder nicht.
Arbeite an deinem Selbstbild, an deiner Selbstliebe!
Schreibe deine Erfahrungen gerne in die Kommentare! Liebst du dich? Magst du dich? War das einmal anders?
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